In seiner Menschwerdung
sagt Gott
Ja zu seiner Schöpfung
Ja zu Wachsen und Lernen
Ja zu unscheinbaren Anfängen
(Autor unbekannt)
Attat im Advent 2019
50 Jahre sind vergangen. Mit großer Freude und Dankbarkeit haben wir das Goldene Jubiläum des Attat Projekts gefeiert. Viele Gäste waren eingeladen. So versammelten sich unsere 200 Angestellten, einschließlich der Ehemaligen, einschließlich Partner/innen, Repräsentanten aus den Dörfern, von der Kirche und von der Regierung, Mitte Juni im festlich geschmückten Wartebereich des Krankenhauses.
Die Jubiläumsfeier begann mit einer feierlichen Dankesmesse in der Kirche, auf deren Gelände das Krankenhaus steht. Kardinal Berhane Yesus erinnerte an die Verhandlungen mit unserer Gründerin Anna Dengel vor der Gründung. Debatiert wurde, ob es möglich sei in einer (damals) so sehr abgelegenen Gegend, ohne Wasser, Elektrizität und Straße eine Gesundheitsstation zu errichten. Die konkrete Begegnung mit einer Frau, die einen Kaiserschnitt brauchte, gab den Ausschlag, denn das nächste Krankenhaus war für sie in Addis Ababa, 185 km entfernt.
Im Wartebereich und in den Gängen des Krankenhauses war die Geschichte des Projekts auf großen Plakaten mit Statistiken und vielen Bildern dargestellt (mehr unter
www.Attat-hospital.de). Im Vorfeld der Feier erstellten die Medienstellen der Katholischen Kirche und die regionale Fernsehstation Dokumentationen über Attat. Die Programme wurden im Programm der Katholischen Kirche und im Gurage Lokalfernsehen gesendet.Beim Fest überraschten uns Regierungsvertreter, besonders die Gesundheitsbehörde in Welkite, mit einer Guraghe Tanzgruppe. Nach diversen Ansprachen wurden Auszeichnungen und Geschenke für treue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vergeben. Neben zehn Angestellten, mit über 40 Dienstjahren, wurde Sr. Inge Jansen, als eine der Gründungsschwestern von Attat, für ihre 50 Jahre Präsens und Wirken geehrt.
Der gemeinsame Rückblick lässt uns staunen was in 50 Jahren aus den unscheinbaren Anfängen wachsen durfte. Viele, viele Menschen haben dazu beigetragen, was Attat heute ist. Durch die Zusammenarbeit in Äthiopien und unser Netz von Freunden und Unterstützern in Europa durfte Attat als ein Ort der Hoffnung wachsen. Dankbar dürfen wir sagen, dass Gottes Hilfe nie fern war. Wir hatten immer Menschen, die mit uns gegangen sind, mitgeholfen, mitgebetet und mitgeträumt haben. Wir waren nie allein. Diese klare Erkenntis lässt uns mit Zuversicht in die Zukunft gehen.
Es ist viel in Bewegung in Äthiopien, auch auf dem Gesundheitsektor. Private Kliniken nehmen zu. Vor einem Monat hat das „Welkite University Referal Hospital“, mit 400 Betten und nur sieben Kilometer von uns entfernt, seine Tore geöffnet. Momentan schicken sie Patienten zu uns zur Diagnose und Behandlung statt umgekehrt. Wir hoffen, dass sich das in Zukunft ändert, und wir fachliche Unterstützung für unsere schwierigen Fälle bekommen. Die Regierung plant den Neubau von weiteren, kleineren Gesundheitszentren. Mal sehen was draus wird. Als weitere Initiative der Regierung ist unser Krankenhaus Teil des Versuchs eine Krankenversicherung für arme Leute einzuführen. Alles ist noch recht durcheinander, und es gibt noch viel zu klären und auszuprobieren. Bis jetzt hatten wir drei „versicherte“ Personen, die kostenlos behandelt wurden.
Wir sind flexibel. Unser Ziel bleibt es für einfache Leute Anlaufstelle für medizinische Grundversorgung und Vorsorge im ländlichen Äthiopien zu sein. Desweiteren setzen wir unser Engagement für Ausbildung fort.
Die Lebenshaltungskosten steigen so schnell, dass wir gar nicht wissen, was wir bei der Gehaltserhöhung im Januar machen sollen.
Spannend sind die politischen Entwicklungen in Vorbereitung für die Wahlen im Mai 2020. Möge der Sinn und die Verantwortung für das ganze Land und für das Allgemeinwohl über lokale Interessen siegen. Gebete um einen friedlichen Weg werden dringend gebraucht.
Es bleibt spannend und herausfordernd.
Mit Elan und Vertrauen gehen wir in ein neues Jahr.
Ihnen/euch allen wünschen wir gesegnete Weihnachten und im Neuen Jahr die Zuversicht und das Vertrauen, dass Gott alle Wege mitgeht.
Unser tägliches Gebet begleitet Sie/euch.