Attat Hospital in Äthiopien
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Jesus
Ist die Antwort Gottes
auf die Frage, die wir
selber sind.
Alles was er angenommen
hat, ist erlöst,
weil es so Gottes Leben
und Gottes Schicksal
selbst geworden ist.

(Karl Rahner)

Attat im Advent 2014

Zum Fest der Menschwerdung Gottes senden wir Ihnen/Euch allen einen herzlichen Gruß nach Äthiopien.

Wie auf unserer Website zu sehen ist, befinden wir uns wieder in der Mitte eines neuen Bauvorhabens. Parallel zum Stationstrakt entsteht ein Gebäude mit großem Kreissaal, neuen Operationssälen und einer geräumigen Sterilisationszentrale. Als wir den Bau planten, war uns nicht bewusst, wie wichtig und notwendig dieser Schritt für unser Krankenhaus werden würde.

Die äthiopische Regierung hat die Bekämpfung der hohen Müttersterblichkeit gesundheitspolitisch zu einem Schwerpunkt gemacht. Nach Aktionen mit T-Shirts mit der Aufschrift "Keine Mutter soll bei der Geburt sterben" sind durch die Regierung inzwischen verbindliche Auflagen erlassen worden.

Zunächst einmal werden alle Schwangeren ermutigt, in einem Gesundheitszentrum oder in einem Krankenhaus zu entbinden. Hausgeburt ist/war bisher die Regel. Die Idee ist, dass qualifiziertes Personal Komplikationen schnell erkennen und hoffentlich behandeln kann. Desweiteren wurde per Gesetz erlassen, dass alle Institutionen die geburtshilflichen Leistungen kostenlos erbringen müssen.

Dass diese Maßnahmen zu greifen beginnen, erleben wir hautnah in unserem Kreissaal. Zehn Geburten in einer Nacht sind keine Seltenheit mehr. Oft müssen Bänke und Liegen aus der Ambulanz oder einfache Matten auf dem Boden als Lager dienen, da unsere Räumlichkeiten diesem Ansturm nicht gewachsen sind. Die Perspektive auf mehr Platz und Betten im Neubau lässt alle durchhalten. Aus der Gruppe, der von uns in der Ausbildung geförderten Jugendlichen aus unserer Gegend, konnten wir drei zusätzliche Hebammen auswählen und anstellen.

Seit 38 Jahren gehört ein Wartehaus für Risikomütter zum Angebot des Krankenhauses. Es ist unsere Antwort auf die mangelnde Infrastruktur im Transportwesen und im Gesundheitssystem. Schwangere können vor Einsetzen der Wehen auf dem Gelände wohnen. Die Tatsache, dass sie damit nur zwei Minuten Fußweg zum Kreissaal und Operationssaal haben, hat schon viele Leben gerettet. Erfreulicherweise scheint dieses Konzept inzwischen einzuleuchten.

Seit Mitte des Jahres ist ein Wartehaus für alle geburtshilflich arbeitenden Institutionen nun auch eine Auflage der Regierung. Neben unserer Vorreiterrolle in der dörflich organisierten Gesundheitsvorsorge ist dies jetzt ein zweiter Impuls aus unserer Arbeit, der landesweit aufgegriffen wurde. Gottes Geist weht...

Von der vor drei Jahren eröffneten Universität (sieben Kilometer von uns entfernt) ist inzwischen der erste Jahrgang "health officers" (Status zwischen Krankenschwester und Arzt) bei uns im Krankenhaus zum Praktikum erschienen. Leider ist das an gleicher Stelle geplante Regierungskrankenhaus, aus für uns unerklärlichen Gründen, in der Fundamentphase stecken geblieben. Das Ausbildungsprogramm für die "Emergency health officers" der Universität Jimma, die hier das Operieren lernen, läuft weiterhin sehr gut. Es macht Freude mit diesen hochmotivierten Leuten zu arbeiten. Wir staunen selbst für wie viele Gruppen unser kleines Krankenhaus inzwischen Praktikumsort geworden ist. Was mit Blockpraktika für Krankenschwestern und Hebammen begann, hat sich inzwischen aufs Labor, die Anästhesie und die Patientenverwaltung ausgeweitet. Bei stets wachsenden Schülerzahlen suchen Ausbildungsinstitutionen dauernd und dringend neue Praktikumsplätze.

Unser Alltag bleibt geprägt von vielen Patienten. Über 250 Patienten pro Tag in der Ambulanz, über 7500 stationäre Aufnahmen pro Jahr und die jährlich zirka 7000 großen und kleinen Operationen beschäftigen inzwischen 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - vom Nachtwächter bis zur Krankenschwester.

Mit steigender Lebenserwartung nimmt die Zahl chronisch Kranker rasant zu. Mit Medikamenten zu Sonderpreisen wird ihnen ein menschenwürdiges Leben ermöglicht.

Unser Engagement in der Vorsorge, vor allem im Trinkwasserprogramm, läuft auf vollen Touren weiter.

Unsere Ausbildungsförderung für begabte Jugendliche aus armen Familien und für die Kinder unserer Angestellten eröffnet neue Perspektiven in der sich rasch wandelnden äthiopischen Gesellschaft.

Neben Not, Krankheit und Problemen haben wir das Privileg, auch viel Heilung, Fortschritt und Dankbarkeit zu erleben. Von Herzen geben wir den Dank unserer Patienten an Sie alle weiter. Ohne ein starkes Netzwerk guter Menschen würden viele Schicksale schlimmer verlaufen. Dank für die vielfältige Hilfe, die unser Krankenhaus mit allen angegliederten Projekten möglich macht.

Gerne erneuern wir unser Versprechen Sie und Ihre Anliegen in unserem täglichen Gebet vor Gott zu bringen. Gott ist der Geber alles Guten und unser Heiland, der Menschenwege gegangen ist.

Gesegnete Weihnachten, Vertrauen und Zuversicht für den Weg durchs neue Jahr wünschen wir im Namen des gesamten Teams.

Ihre Missionsärztlichen Schwestern aus Attat.

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