Der Platz an dem das neue Gebäude gebaut
werden soll
Fotos: © MMS Attat
Erweiterungsprojekt des Attat Hospitals - Sr. Rita erläutert die Details:
Im Jahr 2009 feierten wir das 40-jährige Jubiläum unseres Attat Hospitals. In einem ursprünglichen Schulgebäude bilden die ehemaligen Klassenzimmer nun den Haupttrakt des Krankenhauses. 1975 wurden Räumlichkeiten für eine Ambulanz, ein Labor und einen Röntgenbereich geschaffen. Eine kürzlich durchgeführte Evaluation unserer Arbeit der letzten 20 Jahre hat gezeigt, dass wir, was Platz und Räumlichkeiten betrifft, einen kritischen Punkt erreicht haben. Unser Wirkungsspektrum hat sich erweitert, die Zahl der Patienten ist drastisch gestiegen, die Arbeitsbedingungen aber, sind die gleichen geblieben. Es ist unmöglich noch einen weiteren Tisch oder Sonstiges zusätzlich in einen Raum zu stellen. Alle Räume sind überfüllt und im Wartebereich drängen sich so viele Menschen, dass ein koordiniertes und organisiertes Arbeiten nicht möglich ist. In der Ambulanz müssen zwei Ärzte parallel in einem Raum ihre Patienten untersuchen und an einem Schreibtisch arbeiten.
Wir brauchen mehr Platz...
- ... für das Labor
Die Zahl der durchgeführten Tests hat sich in den letzten 20 Jahren verzehnfacht (1970: 11.976; 2009: 114.145). Aufgrund der hier durchgeführten Antiretroviralen Therapie mussten drei große, für diesen Zweck notwendige Apparate angeschafft werden, die nun zusätzlich in dem ohnehin schon überfüllten Labor stehen. Dieses wurde vor 35 Jahren für die damaligen Anforderungen gebaut. In den letzten Jahren sind wir auch Ausbildungsplatz für Studenten des Hosanna Health Science College geworden, deren praktisches Training ebenfalls im Laborbereich stattfindet.
Beengte Zustände im Labor
- ... für den
Wartebereich
Im Durchschnitt kommen 273 Patienten pro Tag in unsere Ambulanz. Neue Patienten, Patienten, die auf Laborergebnisse warten, auf Medizin aus der Apotheke oder darauf, von einem Arzt untersucht zu werden - alle warten sie im selben Raum. Die Zahl der Tuberkulosefälle steigt wieder. Um „Huster“ von „Nicht-Hustern“ räumlich zu trennen, was sehr im Sinne der Gesundheit unserer Patienten ist, und uns auch von der äthiopischen Regierung vorgeschrieben wird, brauchen wir Platz, den wir zur Zeit nicht haben.
Überall Gedränge vor den Behandlungsräumen
- ... für einen
Notfallraum
Momentan ist unser „Notfallraum“ in einer kleinen Seitenkammer (2 x 4 Meter) der chirurgischen Station. Wir brauchen einen Notfallraum, der dem zuständigen Personal Platz genug bietet, adäquate erste Hilfe zu leisten.
- ...für mehr Platz im
Operationsbereich
Mit 1608 großen und 4821 kleineren Eingriffen jährlich, ist unser Operationsbereich sehr ausgelastet. Mit Verlegung der gesamten Administration in das neue Gebäude wäre es möglich, im OP-Bereich mehr Platz zu schaffen, um die strikte Trennung des sterilen vom nicht sterilen Bereich garantieren zu können und vor allem um dem viel zu kleinen Zahnziehraum (2 x 2 Meter), mit 1663 Zahnextraktionen im Jahr, mehr Platz zu geben.
Zwei Ärzte arbeiten im gleichen Raum an einem Schreibtisch
- ...für eine größere
Anzahl
an Untersuchungszimmern
Im Laufe der letzten Jahrzehnte wurden die Angebote unserer Ambulanz erweitert. Spezialisten sind hinzugekommen und in der Ambulanz arbeiten mehr praktische Ärzte und Krankenschwestern als je zuvor. Wir brauchen mehr Konsultationsräume, um Platz für die HNO- und die Augenklinik zu bekommen. Wir wünschen uns, dass es bald möglich ist, den Patienten ein Mindestmaß an Intimsphäre gewähren zu können.
- ... für Umkleideräume
und Sanitäranlagen für unsere Mitarbeiter
Auch die Zahl unserer Mitarbeiter ist gestiegen - zur Zeit beschäftigen wir 151 äthiopische Angestellte. Momentan muss sich unser Personal in den verschiedensten Winkeln auf dem Gelände umziehen. Wir wollen ihnen einen adäquaten Umkleidebereich mit Duschen und Toiletten bieten.
Notfallversorgung auf der Fensterbank in der Kinderstation
- ... für einen
Konferenzraum
und eine Bibliothek
Meetings werden momentan im Public Health Room oder im Büro der Krankenhausleitung gehalten. Ein eigens für Besprechungen und Konferenzen gedachter Raum wäre eine große Erleichterung und Hilfe. Zusätzlich hätten die Angestellten, besonders die Ärzte, die Möglichkeit, sich in die Bibliothek zurückzuziehen, um Dinge nachlesen oder sich besprechen zu können.
- ... für einen
Archivraum
Das zu archivierende Material wird zur Zeit in Überseekontainern aus Metall gelagert. Ein angemessener Stauraum würde Übersicht bringen und die Arbeit der Angestellten erleichtern.
Warten auf den Doktor...
- ... für bessere Wege
zwischen den Gebäuden
Die Wege des Krankenhausgeländes sind sehr uneben und unzureichend ausgebaut, so dass sie für Rollstuhlfahrer unpassierbar sind. Die geplante Weggestaltung wird es allen Patienten mit Rollstuhl oder Liege ermöglichen, ohne Probleme in die unterschiedlichsten Bereiche des Krankenhauses zu gelangen. Außerdem soll überall eine hier sehr notwendige Überdachung gebaut werden.
-
Plan Eingangsbereich / Warteraum
und Modellansicht des geplanten Erweiterungsbaus
Eine Förderung dieses Projektes wird die Qualität der medizinischen Grundversorgung im ländlichen Äthiopien verbessern und unterstützen. Durch die verbesserten Arbeitsbedingungen bleiben wir für unsere qualifizierten Mitarbeiter ein attraktiver Arbeitsplatz.